Warum machst du so ein Gesicht?

Warum machst du so ein Gesicht? Es läuft doch jetzt alles super, bei euch in eurem Kreuzberger Kiez. Die Bergmannstraße wird verkehrsberuhigt, wie ihr das fordert. Also, bei uns im Schwarzwald …

Moment! Was wir fordern ist nicht zuerst die Verkehrsberuhigung der Bergmannstraße

Nein? Ich dachte, Leiser Bergmannkiez …

Also, das ist schon in Ordnung, aber entscheidend ist nicht, dass irgend etwas mit dem Verkehr passiert, sondern, dass das Richtige passiert, in der richtigen Reihenfolge. Prioritätensetzung, wie ich kürzlich geschrieben habe.

Wo ist das Problem?

Die Strategie des Vorgehens stimmt nicht. Leute aus der Friesenstraße sagen, dass dort der Autoverkehr merklich zunimmt, seit die Bergmannstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt ist. Dabei müsste hier ohnehin schon am Dringlichsten etwas geschehen.

Da müsste der Durchgangsverkehr unterbunden werden!
Bei uns im Schwarzwald …

Sag ich doch! Nochmal zum mitschreiben: Wir wollen, dass die Zossener Straße gesperrt wird! Punkt.

Und warum macht eure Bezirksverwaltung das nicht?

Weil sie nicht darf. Berlin hat zwei Verwaltungsebenen. Die Zossener Straße gehört dem Senat, der übergeordneten Landesebene. Deswegen macht sie – also die Bezirksverwaltung – in ihrer Not lauter zweitrangige Dinge außenrum, wie etwa die angekündigte Ausschilderung von Einbahnstraßen. Man kann dem Bezirk nicht vorwerfen, dass er die Sache insgesamt nicht vorantreibt.

Und warum überlässt diese Senatsverwaltung nicht auch die Zossener Straße dem Bezirk?

Damit der die Durchfahrt sperrt? Ja, das wurde nie so klar ausgesprochen, aber es ist ganz einfach: Da ist eben reichlich MIV, also Autoverkehr, Größenordnung zehntausend Fahrzeuge am Tag, und wenn man hier sperrt, verringert sich die Kapazität im bis an die Grenzen belasteten übergeordneten Netz, für das der Senat verantwortlich ist. Das ist nicht ohne Risiko für den Verkehrsfluß auf dem Mehringdamm, der ist Bundesstraße. Aber da gehört der Verkehr, der kein Ziel im Kiez hat, natürlich auch hin. Du hast ja den Blog gelesen: Wie Straßen funktionieren. Jetzt soll ein Verkehrsgutachten erstellt werden …

Du redest schon wieder wie ein Verkehrsingenieur. Ist dieser MIV in der heutigen Zeit immer noch das Maß der Dinge? Von so einem Gutachten, das da irgendwann kommen soll, habe ich gehört. Ist das Hinhaltetaktik mit dem Verkehrsgutachten? Die Frage ist doch: Will man sperren oder nicht? Dann kann man es auch jetzt. Ich meine jetzt. Erstmal Schilder aufstellen. Das ist eine verkehrspolitische Entscheidung, mit der Politiker zeigen können, dass sie die Zeichen der Zeit erkannt haben. Wenn ich das richtig recherchiert habe, sitzt da ja sogar eine Senatorin von den Grünen, diese Frau Günther. Wieso macht die nix? Die ganze Stadt diskutiert doch ständig, dass sich beim Verkehr etwas ändern muss. Ach was! Ganz Deutschland. Die Welt. Schreibt doch mal an euer Parlament! Also bei uns im Schwarzwald …

Hm. das Abgeordnetenhaus, die Fraktionen, unsere Wahlkreisabgeordnete, der Verkehrsausschuss. Da gäbe es einige.

Der Blog, der Kiez und der Rest der Welt

Es hat nichts zu bedeuten, wenn in diesem Blog manchmal eine Weile keine Beiträge erscheinen. Niemand muss sich Sorgen machen, dass sich der Blogger einen Virus in der Lunge oder eine Mutante auf dem Computer zugezogen hat. Gründe oder zumindest Ursachen hat das gleichwohl. Während die Physik davon ausgeht, dass die Zeit in ruhenden Systemen stetig verläuft, beobacheten wir mit unserer Alltagsphilosophie, wie das Leben in Wellen heranbrandet, manchmal aufschäumt und dann mit leicht gekräuselter Oberfläche wieder zurückflutet.

Ja, wir kommen bald wieder zur Sache. Zunächst aber erscheint eine Art Zwischenbilanz sinnvoll, für die nach einer Phase der Ruhe neuen und neu geordneten Gedanken. Im Gegensatz zur Überschrift vielleicht besser top-down: Der Rest der Welt – der Kiez – der Blog.

Klimawandel, Bewusstseinswandel, Verkehrswende

Ob es solche Wörter auch in anderen Sprachen gibt, habe ich nicht recherchiert. Egal, lesen wir die Schlagzeilen hierzulande:

Paris will Verkehr in der Innenstadt massiv reduzieren“,
so schreibt der SPIEGEL am 14. Mai.

Die Innenstadt von Paris soll bis 2022 autofrei werden – ein Vorbild für Berlin?“,
so fragt der TAGESSPIEGEL tags darauf.

Ausgerechnet Paris. Städte wie Kopenhagen und Amsterdam, die man aus Berliner Sicht zwar als vergleichsweise stressfrei betrachtet, aber ansonsten einer anderen Liga zuordnet, werden ja schon seit langem als Vorbilder für eine alternative kommunale Verkehrspolitik zitiert. Doch auch über London liest man vermehrt im Kontext von Citymaut und Radverkehr.

Und Barcelona, nicht unbedingt eine Metropole, aber hipstermäßig voll konkurrenzfähig, hat die Superblocks „erfunden“! Wäre das nicht die ultimative Lösung für Berlin? Wer sich schon im vorigen Jahrhundert mit Stadt- und Verkehrsplanung beschäftigt hat, schmunzelt angesichts solcher Erleuchtungen. Manchmal dauert es; auch bei simplen Ideen.

Wien, Luxemburg, Bogotà, Singapur – die Liste internationaler Beispiele wäre lang und wenn erwartungsgemäß vorallem die großen und die wohlhabenden Städte Schlagzeilen machen, so bedeutet das nicht, dass der dahinter stehende gesellschaftliche Trend nicht mit der Zeit flächendeckend werden würde. Realistischer Weise sollte man aber sehen, dass die Randbedingungen des Verkehrs in ländlichen Regionen völlig andere sind, als die in den Ballungsräumen.

Deutschland, das mit beispielgebenden umweltpolitischen Strategien die Welt vielleicht mehr bewegt hat, als vielen von uns bewusst sein dürfte, redet immerhin von der Verkehrswende. Jedenfalls in Berlin. Ob das in Düsseldorf, Görlitz oder Titisee auch so ist, fragt sich in der Hauptstadt bestenfalls der betreffende Wahlkreisabgeordnete.

Bei manchen Leuten habe ich dabei den Verdacht, dass sie von der Verkehrswende reden und vom Tesla für Alle träumen. Den Unterschied lernen wir noch.

Eine Legislaturperiode neigt sich dem Ende zu

Die Bundesrepublik Deutschland und das Bundesland Berlin wählen am 26. September gleichzeitig ihre Parlamente, den Bundestag und das Abgeordnetenhaus. Auch die Bezirksverordnetenversammlungen in Berlin werden gewählt.

Das ist immer auch ein Anlass, zu bilanzieren, was Menschen in politischen Ämtern (sich) geleistet haben. Wie wäre ein Vergleich anhand der jeweiligen Verkehrsressorts, zwischen dem Bundesminister und der Berliner Senatorin? Die Liste mit Rücktrittsgründen für Andreas Scheuer (CSU) wäre länger, als die Shortlist dessen, was Senatorin Regine Günther (Bündnis 90 / Die Grünen) verkehrspolitisch zustande gebracht hat. Das ist leider kein Witz!

Oder kann mir jemand erklären, warum nach einer vollen Legislaturperiode, insbesondere mit der verkehrspolitischen Agenda einer sogenannten Umweltpartei, die Zossener Straße an der Markthalle immer noch nicht für den MIV gesperrt ist?

Die Antwort der Verwaltung auf Landesebene kenne ich. Sinngemäß: Da fahren doch Autos, da kann man nicht sperren.

Wer sich jetzt fragt, ob und warum ich mich vielleicht aufrege, scheint den ersten Teil dieses Beitrags, welcher quasi die Hintergrundkulisse bildet, nicht gelesen zu haben.

Wir sollten es nicht Berufspolitikern überlassen, sich auszusuchen, was Wahlkampfthema wird!

Friedrichshain-Kreuzberg

Vergangene Woche war wieder einmal UVKI, Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Klimaschutz, Verkehr und Immobilien. Auf der Tagesordnung standen – neben zweimal Klimaschutz – sechs Verkehrsthemen

  • davon sechsmal Verkehrsberuhigung in verscheidenen Quartieren (Ostkreuz, Viktoriakiez, Reichenberger Kiez, Luisenstadt, Friedrichshainer Nordkiez, Samariterkiez), der Bergmannkiez machte diesmal Pause,
  • davon viermal mit besonderem Bezug auf „Alle“ bzw. Menschen, bzw. Anwohner*innen,
  • davon zweimal veranlasst durch einen EwA (Einwohner*innenantrag).

Ohne allzusehr zu simplifizieren, kann man zu den Abstimmungsergebnissen sagen: Grüne, SPD und Linke waren für alles. CDU und AfD waren gegen alles. „Klare Mehrheit“ sagte die Vorsitzende nach jeder Abstimmung.

Die Bezirksverwaltung versucht auf dieser Welle zu surfen. Oder formulieren wir es seriöser: Sie nimmt ihre Aufgaben lobenswert ernst. Dabei stößt sie immer dann an harte Grenzen, wenn Straßen des übergeordneten Netzes betroffen sind. Vermutlich verstehen die meisten Leute nicht, wo dabei das Problem ist.

Bergmannkiez

Science Fiktion:

Nächstes Jahr (2022) wird die Initiative Leiser Bergmannkiez zehn Jahre alt. Gefeiert wird in der Bergmannstraße zwischen Zossener und Friesenstraße. Die dauerhafte Sperrung der Zossner Straße ist durch das Land Berlin rechtsverbindlich geregelt. Zur weiteren Gestaltung des öffentlichen Raums im Bergmannkiez finden wieder regelmäßig Gespräche im Wasserturm statt. Es gibt viel zu tun.

Wenn ich heute gedanklich ein paar Schritte auf Abstand gehe und die Initiative von außen betrachte, so glaube ich, dass es ihr gut täte, wenn hin und wieder neue Leute auftauchen würden, die Spaß daran haben, auf die Gestaltung ihres Kiezes Einfluss zu nehmen. Man möchte angesichts der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung denken, dass sich bei uns engagierte Menschen drängeln, die es nicht erwarten können, am absehbaren Erfolg mitzuwirken. Dass dies nicht so ist, dürfte ein ganz normales Phänomen sein, weil im Laufe der Jahre einerseits Leute sich neue Prioritäten setzen, aber andererseits sich seltener jemand gezielt einer bereits bestehenden Initiative anschließt. Hinzu kommt, was sich hoffentlich bald ändern sollte, dass derzeit die Pandemie die menschliche Interaktion hemmt.

Ohne „intern“ darüber gesprochen zu haben, will ich hier durch meine eher spontan niedergeschriebene Analyse nicht ad hoc einen Aufruf starten. Aber ich darf sagen: Wir freuen uns eigentlich immer, wenn wir von interessierten Menschen kontaktiert werden.

Der Blog

Manchmal hat der einsame Blogger so wenig Lust etwas zu schreiben, wie die Leute, welche ihm eigentlich ihre Mitwirkung zugesagt haben. Das kann sogar daran liegen, dass es so viele interessante Entwicklungsstränge gibt, zu denen etwas gesagt werden sollte, dass man damit überfordert ist, alles zu strukturieren, geschweige denn, die einzelnen Themen zu recherchieren und in angemessener Tiefe zu betrachten: Der Rest der Welt – der Kiez – der Blog? Oder lieber doch bottom-up? Die Einsicht sollte vielleicht auch sein: Keine zu hohen Ansprüche an sein Engagement in der Freizeit!

Dann passiert eben eine Weile nichts.

Es lohnt sich trotzdem, bald wieder hier rein zu schauen. Jedenfalls glaube ich, das zu spüren.

Die dritte Dekade

Während wir uns noch zum Neuen Jahr beglückwünschen, ist am gestrigen 8. Januar in der Onlineausgabe der Süddeutschen Zeitung ein Artikel erscheinen, der gleich um den Faktor 10 höher schaltet:

„Zehn Jahre, die entscheiden

Mit diesem Jahr beginnt auch die dritte Dekade des Jahrhunderts – jener Abschnitt, in dem die Weichen für eine bessere Welt gestellt werden müssen. Kann das gelingen?“

Gehört das hier her? So habe ich mich gefragt, als ich den Impuls verspürte, darauf Bezug zu nehmen. Die dörfliche Perspektive dieses Blogs ist bewusst gewählt; der Kiez ist das Thema. Und die Medien sind doch schon voll von diesem Allerweltsthema Klimaschutz, so wichtig es auch ist. Einerseits.

Andererseits passt es, jetzt, nach einer ersten Positionsbestimmung den Betrachtungswinkel vorübergehend noch weiter aufzuzoomen. Global denken … Noch jenseits der Themen mit teilweise existenzieller Dimension, welche die Menschen gerade bewegen, der Corona-Pandemie und der Krise der amerikanischen Demokratie, ist das Klima ohne Frage das mit Abstand bedeutendste. Es wird mit der begonnenen dritten Dekade immer und immer mehr zum Hintergrundbild des alltäglichen Geschehens werden.

Ausschlaggebend, diesen Artikel zu zitieren, war für mich am Ende, dass er mir auch in seiner journalistischen Machart einfach gefallen hat. Die nüchterne, aber hoffnungsvolle Zwischenbilanz, Fakten und Einschätzungen sprechen für sich. Es kommen Experten, zu denen man auch Autor Michael Bauchmüller selbst zählen darf, und die Bundesumweltministerin zu Wort. Welche Wucht die Entwicklung hat, die uns alle bald mit sich reißen wird, auch wenn wir in unserem gemeinsamen Boot kräftig rudern, sollte uns bewusst sein. Da bedarf es keiner grellen Effekthascherei, keiner Katastrophenszenarien und keiner emotionalen Appelle.

Kann gelingen, was gelingen muss? Wenn nicht, sagt Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, mit Blick auf das Ende der Dekade „dann ist es eine andere Welt“, die auf drei Grad Erderwärmung zusteuere. „Dann reden wir über Großunfälle im Erdsystem.“

Orientierung

Im Bergmannkiez zu sein, ist noch kein Standpunkt

Es trifft sich gut, wenn ein neuer Blog zum Neuen Jahr an die Öffentlichkeit geht. Der Moment der Besinnung, mit einem Blick zurück und einem nach vorn, den das gefühlte Klicken in der Zeitmessung bei den meisten von uns auslöst, kann dazu verhelfen, sich die eigene Position bewusster zu machen. Drehen wir uns doch einmal um die eigene Achse! Gedanklich geht das auch ohne extremen Alkoholpegel. Wo sind wir überhaupt? Wie weit ist der Horizont?

Abgesehen davon, dass das vergangene Jahr vieles in Frage stellte, womit die Menscheit nicht gerechnet hatte, gab es auch für der Initiative Leiser Bergmannkiez reichlich Anlass, den Blick in die weitere Zukunft zu richten. Wenn wir zunächst den eigenen Standpunkt als Zentrum betrachten, so beginnen wir mit dem Wort, mit dem die Initiative bei der Gründung seinerzeit ihre zentrale Forderung markiert hat: Leiser. Leiser! Bergmannkiez! Wer zuerst nur den Namen sieht, mag sich fragen: Geht es um Stille?

Es geht um Lärm. Wir leben freiwillig hier. Dort zu sein, wo die Stadt am dichtesten ist, hat seinen Reiz, im positiven, wie im negativen Sinne und die Nachfrage nach Wohnungen im Kiez spricht für sich. Aber das Leben in der Stadt ist alles andere als konfliktfrei. Besagte Forderung manifestierte sich an einer Stelle, wo der Leidensdruck einiger Bewohner am größten war. Der Lärm wurde zu einem Indikator für den Umweltzustand unseres von den Menschen selbst gestalteten Lebensraums. Ein Signal unter vielen ging auf Rot; es sollte etwas geschehen.


Verkehr, Stadt, Umwelt

Diskutiert und verhandelt wurde dann jahrelang über das eine Thema Verkehr. Der Zusammenhang versteht sich von selbst, doch die Geräusche des motorisierten Verkehrs sind nur eine unter vielen seiner Umweltwirkungen und global betrachtet vergleichsweise schon fast harmlos. Mit der dennoch wesentlichen Forderung nach einer Verringerung des Verkehrslärms, der uns unmittelbar und empfindlich trifft, geht der Blick hinaus in den knappen Raum der Stadt und die Frage, wie wir ihn nutzen. Thematisch ist man damit schnell wieder einmal bei den Ressourcen unseres Planeten und dem Erhalt einer lebenswerten Umwelt. Die strategische Orientierung dieser Initiative hat es vielleicht mehr beeinflusst, als mir bewusst war, dass man alsbald nach der Gründung Kontakt zu mir aufgenommen hat, zu jemandem der sich bereits früher zum Verkehr in diesem Kiez zu Wort gemeldet hatte. Dabei blicke ich auf die Stadt als System, auch wenn von Symptomen wie Lärm die Rede ist.


Drei Straßen – drei Handlungsstränge

An der südwestlichen Ecke der Marheineke-Markthalle treffen mit leichtem Versatz die Zossener Straße und die Friesenstraße auf den westlichen Ast der namensgebenden Bergmannstraße.

Zossener Straße: Die ganz konkrete Forderung, den Durchgangsverkehr am Ende der Zossener zu unterbinden, wurde zu unserem Ceterum Censeo. Aus verkehrstechnischer Sicht ist hier DER Ansatzpunkt für einem langen Hebel – man kann viel bewegen. Schon im Jahr 2007 ging der Vorschlag erstmalig an die Politik und fand schnell eine Mehrheit im Bezirk. Beim Land Berlin, dem die Zossener gehört, kamen und gingen SenatorInnen und Staatssekretäre, redeten und schrieben, doch die Zeit war anscheinend nicht reif für das Konzept. Eine Legislaturperiode mit einer grünen Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz geht ihrem Ende zu. Vertane Zeit – aber die Chance besteht weiterhin und die Sperrung wird kommen.

Friesenstraße: In den Jahren 2018/19 kam hingegen hier die Erneuerung mit ein wenig Umgestaltung. Das war nie das Ziel der Initiative, obwohl es wahrscheinlich immer noch Leute gibt, die glauben, es wäre nur darum gegangen, das schöne alte Kopfsteinpflaster weg zu kriegen. Trotzdem sollten wir es den Anwohnern wahrlich gönnen, wenn es dort jetzt leiser ist. Hat sich der Verkehr ansonsten verändert? Ist er weniger geworden, oder mehr? Sicherer? Ich weiß es nicht. Das durch die Pandemie veränderte Verkehrsaufkommen lässt einen sinnvollen Vergleich zu früher kaum zu. Diese Fragen sollten wir nicht vergessen, fällt mir auf (Notiz schreib). Für die Radfahrer war es jedenfalls ein klarer Gewinn. Die Initiative Leiser Bergmannkiez ließ sich mit der Maßnahme in der Friesen ihre Ziele, welche längst weiter reichend städtischen Raum erfasst hatten, nicht abkaufen. Vorallem die Sperrung der Zossener bleib auf der Agenda.

Bergmannstraße: Ein riesiges Thema für sich ist der Beteiligungsprozess, der mit dem Modellprojekt einer sog. Begegnungszone Bergmannstraße gestartet war. Hans-Peter Hubert, Jutta Bolg und andere haben dem viel Zeit und Engagement gewidmet. Ich schreibe hier nur einen Blogbeitrag. Der Link zu leiser-bergmannkiez.de, die dort zu findende Linkliste und evtl. auch der Einsatz einer Suchmaschine hilft allen, die nicht genug davon kriegen können.

Die Verwaltung hat die aus ihrer Sicht wesentlichen Ergebnisse des Verfahrens veröffentlicht:

… viele hundert Menschen beteiligten sich rege bei unterschiedlichen Veranstaltungen und setzten sich für ihre Bergmannstraße der Zukunft ein. Wie soll diese zukünftig also aussehen?


Jetzt kommt `s

Siehe da: Im Jahr 2020 mündete die Auswertung dieser Bürgerbeteiligung in ein Verkehrs-Beruhigungs-Konzept des Bezirksamtes, welches den ganzen Kiez erfasst und dabei den motorisierten Durchgangsverkehr wirksam aussperren soll. Hinreichender politischer Konsens zeichnet sich ab. Nur der Vollständigkeit halber und damit alle verstehen, wie das gemeint ist: Der Bergmannkiez soll bald spürbar leiser werden.

Ist das das Ende der Geschichte?

Dafür haben wir diesen Blog nicht ins Leben gerufen. Der Bergmannkiez bleibt spannend.