„Herbst 2020: Die Bergmannstraße wird von Nostitz- bis Zossener Straße als kombinierter Verkehrsraum für den Fuß- und Radverkehr ausgewiesen. Hierbei erfolgt eine Querschnittsaufteilung der Straße bestehend aus einem Zwei-Richtungs-Radweg und einer Fußgänger*innenzone …“.
Dieses Zitat ist dem Plakat Nr. 13: Maßnahmen zur verkehrlichen Regelung – Ein neues Verkehrskonzept für den Kiez – aus der Ausstellung „Zukunft Bergmannkiez – Öffentlicher Raum, Mobilität, Lebensqualität“ des Bezirksamtes Friedrichshain Kreuzberg vom September 2020 entnommen.
Von den beschriebenen Maßnahmen hat niemand etwas bemerkt. Aber wir wollen mal nicht so sein. So hat auch niemand irgendwo ein großes Thema daraus gemacht, dass es anders kam.
„UMSETZUNG DER VERKEHRLICHEN MASSNAHMEN
1. und 2. Quartal 2021
• Die Bergmannstraße wird von Nostitz- bis Zossener Straße als kombinierter Verkehrsraum für den Fuß- und Radverkehr ausgewiesen. Die Straße wird zur Fußgänger*innenzone und erhält einen Zweirichtungsradweg …
• Im gesamten Kiez werden Einbahnstraßen und auf der Höhe des Chamissoplatzes Durchfahrtssperren bzw. Fußgänger*innenzonen ausgewiesen (s. Verkehrsplan). Die Straßenzüge werden mit geschwindigkeitsreduzierenden Elementen und die Einfahrtsbereiche mit Fahrbahnverengungen umgestaltet.“
Dieses Zitat von MONIKA HERRMANN, Bezirksbürgermeisterin in Friedrichshain-Kreuzberg, ist dem bekannten Flyer, welcher an die Haushalte im Kiez verteilt wurde, also dem Informationsschreiben Zukunft Bergmannkiez des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg vom Februar 2021 entnommen.
Man hat wieder einmal den Eindruck, es ist eher der Ausnahmefall als der Normalfall, dass die Berliner Verwaltung ihre eigenen Terminziele schafft. Aber wir kennen das doch alle, wenn Pläne langsamer umgesetzt werden, als gedacht. Warum sollte es hier anders sein, als bei unseren guten Vorsätzen, die wir privat haben?
Gönnen wir uns noch ein drittes Zitat. Diesmal wieder von dem besagten Ausstellungsplakat:
„2. Halbjahr 2021: Nach Vorlage eines entsprechenden Verkehrsgutachtens wird die Zossener Straße auf Höhe des Marheinekeplatzes bis zur Einmündung Friesenstraße für die Durchfahrt gesperrt.“
Das zweite Halbjahr beginnt in Kürze. Hier allerdings hätte die Angelegenheit eine andere Dimension, wenn sich das Projekt verzögern sollte. Das hat seinen Grund. Mehr dazu bald, im nächsten Beitrag.

Die Bergmannstraße ca. 2006.
Vor 15 Jahren wurde die Idee entwickelt, die Zossener Straße für den MIV zu sperren. Den Anstoß dazu gab das Bauvorhaben des Ärztehauses.